Hypersensitivitätsangiitis, Vasculitis allergica
Isolierte leukozytoklastische Angiitis der kleinen Hautgefäße ohne systemische Vaskulitis oder Glomerulonephritis, die sich klinisch als nicht wegdrückbare, palpable Purpura äußert, im Zusammenhang mit Infektionen und/oder Medikamenteneinahmen als allergische Reaktion auftritt und in der Regel narbenlos abheilt.
Klassifikationskriterien des American College of Rheumatology (2) 1. Alter bei Krankheitsmanifestation über 16 Jahre |
Beurteilung: Mindestens 3 der 5 Kriterien sollten vorhanden, sein, um die Diagnose zu stellen. Die Sensitivität beträgt 71 %, die Spezifität 84
Anmerkung: Die Abgrenzung gegenüber der Schönlein-Henoch-Purpura und einer leukozytoklastischen Vaskulitis im Rahmen von Kryoglobulinämien kann an Hand der ACR-Kriterien schwierig sein.
Aus Gründen der Diagnostik und Differentialdiagnostik sollten die folgenden Untersuchungen durchgeführt werden
- Erhebung einer genauen Medikamentenanamnese, evtl. Testung (RAST, Haut-Test)
- Bestimmung von ANCA, ANA, Rheumafaktoren
- Bestimmung von Virustitern (s. 0.)
- Nachweis kältelabiler Serumproteine (Kryoglobuline, Kryofibrinogen; siehe Kapitel 3.22)
- Komplementdiagnostik (CH50, C3d, C3, C4).
Hyperkomplementämische Formen treten bei Infekten oder im Rahmen von Medikamentenallergien auf; hypokomplementämische Formen finden sich bei SLE und Urtikaria-Vaskulitis.
- Schönlein-Henoch-Purpura (meist jüngere Patienten)
- Leukozytoklastische Vaskulitis bei Kollagenosen und Kryoglobulinämien (siehe Kapitel 3.22)
- Urtikaria-Vaskulitis mit zusätzlich brennendem und juckendem urtikariellem Exanthem bei der Entstehung der Effloreszenzen
- Steven-Johnson-Syndrom
- Systemische juvenile chronische Arthritis (siehe Kapitel 3.3)