4. Therapieerfolgsermittlung

Voraussetzung für jede Behandlung, die den Prinzipien der Qualitätssicherung genügt, sollte ihr eindeutiger Wirkungsnachweis sein. Für medikamentöse antirheumatische Therapieformen sind die Grundregeln ihrer klinischen Prüfung als gemeinsame Richtlinien der WHO und der Europäischen Liga gegen Rheumatismus (EULAR) für den Untersucher festgelegt (61). Sie besitzen auch heute noch unveränderte Gültigkeit, obwohl zunehmend auch der klinischen Beobachtung (40) und Studien mit "historischen", nichtrandomisierten Kontrollen (18) Bedeutung zugemessen wird. Die Erkenntnisse zu den speziellen Methoden rheumatologischer Therapieerfolgsermittlung befinden sich derzeit in einem Prozeß der Neubewertung, so daß die Ausführungen dieses Kapitels noch mehr als die der anderen Abschnitte als vorläufig zu betrachten sind.

Therapieerfolgsermittlung in der Sprechstunde

Jeder Arzt, ob Allgemeinmediziner oder Spezialist, sollte bei jeder Behandlungsform ein Minimum an Wirkungskontrolle der verordneten Therapie durchfuhren. Bereits die Auskunft des Patienten auf eine einfache Frage nach Wirkung und möglichen Nebenwirkungen gibt dabei weitgehende und in der Regel recht verläßliche Hinweise. Je nach Spezialisierungsgrad des Behandlers sollten bei Patienten mit Erkrankungen des Bewegungsapparates aber auch schon gezielte Fragen gestellt bzw. Untersuchungen durchgeführt werden. Aus dem nachfolgend näher erläuterten Methodenspektrum können je nach Krankheitsbild, Medikamentengruppe und den Möglichkeiten des Untersuchers z.B. die Dauer der Morgensteifigkeit, verschiedene Skalen, Schmerz- und Funktionsfragebögen ausgewählt werden.
Für große Teile der nichtmedikamentösen Therapie, wie die Physio- und Ergotherapie, von psychologischen und operativen Behandlungen, steht die Evaluation nach naturwissenschaftlichen Prinzipien noch aus. Auf sie kann nur kurz hingewiesen werden. Ebenso aus Gründen des begrenzten Umfanges mußten außergewöhnlich viele Literaturverweise aufgenommen werden.

Klinische Methoden

Allgemeine methodische Fragen

Für die Beurteilung von Verfahren zur Ermittlung des Behandlungserfolges - hier vorwiegend bei Rheumatoider Arthritis (RA) - sind eine ganze Reihe verschiedener Faktoren von Bedeutung:

Das Studiendesign wird in den erwähnten WHO/EULAR-Richtlinien erörtert.

Krankheitsaktivität

Abgesehen von den Akutphasereaktanten, die unter den Laborwerten aufgeführt sind, können die folgenden Kriterien bzw. Untersuchungsmethoden zumindest partiell als Ausdruck der entzündlichen Prozeßaktivität aufgefaßt werden:

Die vom Patienten selbst auszufüllenden Fragebögen können in einigen ihrer Aspekte ebenfalls die Krankheitsaktivität widerspiegeln:

Auch die Thermographie/Hauttemperaturmessung sowie die Funktionsstadien (28) und Remissionskriterien des American College of Rheumatology (ACR) können als Maß der Krankheitsaktivität gelten, wurden aber bisher recht selten in klinische Studien einbezogen.

Bewegungsfunktion

Hier sind folgende Maße in Gebrauch:

Schmerz

Bezüglich der umfangreichen Probleme der Schmerzmessung muß auf die Literatur verwiesen werden (6). In der Rheumatologie, vor allem zur Anwendung in therapeutischen Studien, hat sich die geschilderte visuelle Analogskala durchsetzen können. Andere Methoden, wie numerische bzw. verbale Skalen oder die instrumentelle Messung mit verschiedenen Typen von Algometern/Dolorimetern sind weniger gebräuchlich. Bei Krankheitsbildern, wo die Schmerzmessung eine besonders große Rolle spielt, z.B. bei unspezifischem Rückenschmerz oder Fibromyalgie-Syndrom, sollten multiple Methoden auch zur Ermittlung der Schmerzperzeption und des Schmerzverhaltens angewendet werden.

Lebensqualität

In den letzten Jahren hat man zunehmend erkannt, daß Aspekte der generellen Lebensqualität bei Langzeitstudien, insbesondere zur Wirksamkeit der sog. Basistherapeutika zu wenig eingesetzt werden und ist um Abhilfe bemüht (2, 10). Ein standardisiertes Meßinstrument steht in Form des EUROQOL (56) zur Verfügung.

Kombination von Tests

Die entscheidende Frage ist, welche Kombinationen des bisher genannten und von den später zu besprechenden paraklinischen Untersuchungsmethoden bei Medikamentenprüfungen oder Outcome-Messungen eingesetzt werden sollen. Auf verschiedenen Konsensuskonferenzen 1986 bis 1992 gab es u.a. die folgenden Vorschläge (19).

- Gelenkindex, Schmerz und globale Wirksamkeit,
- aktive Gelenke, Schmerz, globale Wirksamkeit, Morgensteifigkeit und Griffstärke,
- Ritchie-Index, Schmerz, HAQ, BSG, CRP, Röntgenaufnahmen der Hände und Füße,
- Schmerzskala, Patienten- und Arzturteil, Analogskala der physischen Behinderung, Zahl der schmerzhaften und geschwollenen Gelenke.

Ein von niederländischen Autoren (59) vorgeschlagener Disease Activity Score (DAS) enthält die Einzelvariablen Ritchie-Index, Zahl der geschwollenen Gelenke, BSG und allgemeiner Gesundheitszustand. Von den Rheumatologen der USA wurde schließlich eine Kombination von acht Einzeltests vorgeschlagen (20) und auf der internationalen Konferenz in Maastricht 1992 (Outcome Measures in Rheumatoid Arthritis Clinical Trials - OMERACT) akzeptiert (57). In jüngster Zeit wurde ein ähnliches Verfahren von Stucki (55) empfohlen. Die von ihm verwendeten Instrumente berücksichtigen Outcome- (HAQ sowie RADAI-Symptomfragebogen einschließlich der digitalen Analogskala Schmerz) und Statusmessungen (DAS, Score der Muskelkraft - MSI - und der Röntgenveränderungen).

Zusammengesetzte Parameter (Indizes)

Ein erster gepoolter, aus unterschiedlichen Einzelmessungen zusammengestellter Globalindex der Krankheitsaktivität ist der System-Index nach Lansbury. Er enthält 5 feste Kriterien, die jeweils empirisch gewichtet sind: Dauer der Morgensteifigkeit und Zeit bis zum Auftreten von Schwächesymptomen, Griffstärke, Tagesdosis von Salizylaten, BSG-Wert. Vorteile eines derartigen Systemindex sind die Vermeidung multipler Werte sowie eine verbesserte klinische Validität und Empfindlichkeit. Nachteilig wirken sich die Schwierigkeiten bei der Gewichtung und das Zusammenwürfeln unterschiedlicher Maße ("Äpfel und Birnen") aus (5). Insgesamt kann man aber davon ausgehen, daß ein gepoolter Index aussagekräftiger als Einzelmaße ist - vorausgesetzt, er enthält mehrere (mindestens zwei) klinische Parameter, die eine niedrige Korrelation untereinander aufweisen, z.B. Zahl der aktiven Gelenke, Morgensteifigkeit, Griffstärke und BSG (25).

Methodenvergleiche

Unter den zahlreichen vergleichenden Untersuchungen von Prüfparametern ist als Beispiel in Tabelle 1 die Rangfolge nach Empfindlichkeit der jeweils empfindlichsten vier Maße dargestellt. Die Zahl der insgesamt geprüften Variablen findet sich in der letzen Spalte der Tabelle.
In eigenen Untersuchungen (32) war die Empfindlichkeit nach der prozentualen Veränderung von Messungen bei Prüfung von nichtsteroidalen Antirheumatika (NSA) bei der Morgensteifigkeit am größten und nahm in der folgenden Reihenfolge ab: Ruheschmerz > Bewegungseinschränkung > Bewegungsschmerz jeweils Analogskalen) > Ritchie-Index > Dynamometerwert > Gehzeit (30 m) > BFT. Die relativ geringe Empfindlichkeit des

Tabelle 1. Die jeweils vier empfindlichsten Tests bei drei Prüfungen von Antirheumatika; verkürzt nach (20)

Autor, Jahr, Prüfung

Rang

Methode 
 

Zahl der insgesamt geprüften Variablen

Anderson et. al. 
1983 
3 klinische Prüfungen 
Von NSA 

Bombardier et. al. 
1991 
Prüfung von 
Auranofin 

Gotzsche 
1990 
Metaanalyse von 
130 NSA-Prüfungen










4

Zahl schmerzhafter Gelenke 
BSG 
Zahl geschwollener Gelenke 
Globaleinschätzung Arzt 

Globaleinschätzung Patient 
Allgemeiner Gesundheitszustand 
Keitel-Index 
BSG 

Globaleinschätzung Patient 
Schmerz 
Zahl schmerzhafter Gelenke 
Ritchie-Index

15 
 
 
 


 
 
 

10

BFT läßt diesen für Kurzzeituntersuchungen als relativ wenig geeignet erscheinen.

Nebenwirkungen

Die Arbeitsgruppe um Fries gab 1990 einen Toxizitätsindex an, der erstmals einen Vergleich der Nebenwirkungshäufigkeit und -schwere verschiedener Gruppen von Antirheumatika (NSA, Kortisonoide, Basistherapeutika) ermöglichte (22). Er berücksichtigt 36 Symptomkategorien, Veränderungen verschiedener Laborparameter und die medikamentenbedingten Hospitalisierungstage. Während der OMERACT-Folgekonferenz (OMERACT 11, 1994) wurden diese Aspekte ausführlich diskutiert (14). Die überwiegende Zahl der Teilnehmer votierte für die Berücksichtigung eines Toxizitätsindex bei zukünftigen Medikamentenprüfungen.

Paraklinische Methoden

Laborwerte

Obgleich immer wieder versucht wurde, die subjektive Komponente klinischer Untersucher durch Verwendung objektiver Parameter zu umgehen, waren diese Bemühungen bisher nicht sehr erfolgreich. Bei fast jedem der vielen möglichen Aktivitätsparameter, wie dem Hämoglobinwert, Hämatokrit, MCV, dem Histidin und den SH-Gruppen im Serum, der Serum- und Plasmaviskosität, den Fibrinogen- und Immunglobulinspiegeln, sowie den Rheumafaktoren zeigte sich, daß entweder keine Veränderung oder diese nur bei einem Teil der Patienten parallel zur klinischen Besserung auftrat (13, 16). Abgesehen von der Bestimmung Antinukleärer Antikörper und der Komplementspiegel bei systemischem Lupus erythematodes (SLE) haben, wie oben geschildert, nur die Akutphasereaktanten BSG und CRP den Test der Zeit bestanden. Ob in Zukunft Marker der Matrixdegradation, Zytokine und Zytokininhibitoren, Kollagen- und Proteoglykan-Abbauprodukte verläßliche und praktikable Aktivitätskriterien abgeben, ist ungewiß.

Bildgebende Verfahren

Seit über dreißig Jahren werden radiologische Befunde als wichtigste Einzelparameter zur Bewertung der Folgen und des Verlaufes entzündlich-destruktiver Arthropathien herangezogen. Sie sollten obligat zum Evaluierungsprogramm gehören, wenn in Langzeituntersuchungen eine Effektivitätsbeurteilung der Basistherapie oder die Prozeßbeeinflussung durch eine niedrigdosierte Kortisonoidbehandlung untersucht werden soll.
Als Bewertungssysteme stehen grundsätzlich die von Sharp (49, 50) bzw. von Larsen (34) zur Verfügung, die beide in einer Reihe von Modifikationen angegeben worden sind. Während bei dem ersteren nur Handgelenke und Hände (in einer neueren Version auch zusätzlich die Vorfüße) nach dem Grad der Gelenkspaltverschmälerung und der Erosionen bewertet werden, ist der Score nach Larsen auf alle Gelenke anwendbar. Er unterscheidet aber nicht nach der Art der radiologischen Veränderungen, sondern gibt global den Grad der Zerstörung mit einer Skalierung von 0-5 an. Selbst nach der letzten umfassenden Expertendiskussion auf diesem Gebiet (43, 60) - siehe auch die Publikationen der Referate in Z Rheumatol (1995) 22: 1779-1799 und 1974-2003 - sind eine Reihe von Fragen offen geblieben. Abgesehen von den Schwierigkeiten, die durch unterschiedliche Projektionen, Film- und Aufnahmequalität entstehen, reflektiert die Schwere der radiologischen Veränderungen nicht unbedingt die Entzündungsaktivität oder den Funktionszustand der Patienten. In Vergleichsuntersuchungen ergaben sich zwar Korrelationen der Röntgenveränderungen mit Akutphasereaktionen und der Zahl der geschwollenen, aber nicht mit der der druckschmerzhaften Gelenke (20). Die Sharp-Methode erscheint überlegen in Bezug auf Empfindlichkeit und Reproduzierbarkeit. Dagegen ist der Larsen-Score insbesondere in seiner letztangegebenen Variante offenbar leichter und schneller durchführbar (41).
Auch auf dem Gebiet der bildgebenden Therapieerfolgsparameter sind Fortschritte durch digitalisierte Bildentwicklung und Einbeziehung von MRT, der Messung der peripheren Knochenmasse zur Erfassung der frühen, entzündungsbedingten Osteoporose im Handskelett (44) und der Sonographie zu erwarten.

Erfolgsermittlung bei speziellen Krankheitsbildern

Die Aktivitäts- und Funktionsdiagnostik bei Psoriasis-Arthritis weist kaum Unterschiede zu der bei RA auf; dies trifft auch für die Interobserverdifferenzen zu (24). Für einen Index zur Krankheitsaktivität bei reaktiver Arthritis wird neben BSG und Zahl der geschwollenen Gelenke die Aufnahme der Anzahl extraartikulärer Manifestationen vorgeschlagen (58). Zu weiteren Besonderheiten bei einzelnen Entitäten siehe Tabelle 2.

Tabelle 2. Meßinstrumente bei verschiedenen Krankheitsbildern

Krankheitsbild

Instrumente

Literatur

Juvenile chronische Arthritis 
Spondylitis ankylosans 
Kollagenosen 
 
 

Fibromyalgie-Syndrom 
Degenerative Gelenkerkrankungen

Skalierte Funktionsfragebogen 
Funktionsmaße der klinischen Routine. 
verschiedene SLE-Indices 
Hautscores bei Sklerodermie 
Vasculitis-Aktivitätsindex 
Polymyositis/Dermatomyositis 
Teile des HAQ, AIMS 
Funktionelle Indices

29, 39, 63 
1, 9, 27, 31 
12, 52 

38 
53 
8, 51 
3, 15, 26, 45

Erfolgsermittlung bei speziellen Therapieformen

Einige Hinweise dazu sind in Tabelle 3 zusammengefaßt.

Tabelle 3. Besonderheiten der Erfolgsernittlung bei verschiedenen Therapiearten

Behandlungsform

Methodik

Literatur

Biologische Agentien 
Intraartikuläre Injektion 

Operative Therapie 

Physio- und Ergotherapie 

Transkutane Therapie

Ggf. Einbeziehung genetischer Faktoren 
Genaue Funktionsdiagnostik am Einzelgelenk, evtl. Seitenvergleich 
Funktionsdiagnostik, evtl. Maße der 
Lebensqualität 
Kontrollierte Studien sind zu fordern, 
doppelblindes Design anzustreben 
Doppelblinde, randomisierte Studien

54 

11, 35 

26 

25 
46

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Anhang: Aktuelle Ergänzungen - Stand 1999

Insbesondere durch die Folgekonferenz "Outcome Measures in Rheumatology - OMERACT IV" im Jahre 1998, aber auch durch verschiedene andere Publikationen - hervorzuheben die Monografie von N. Bellamy über die klinische Metrologie bei Erkrankungen des Bewegungsapparates (1) - wurden in den drei Jahren seit der Drucklegung des Kapitels erhebliche Fortschritte in der Bewertung von Messinstrumenten zur Beurteilung des Krankheitsverlaufes erzielt. Der speziell interessierte Leser wird sich mit dem angeführten Schrifttum im Original beschäftigen müssen. Als allgemeine Hinweise sollen die folgenden Ausführungen dienen.

Die Mehrzahl der Mitteilungen im Verlaufe der genannten Konferenz diente einer Bestandsaufnahme und der Konsensfindung über das weitere Vorgehen bei der Evaluierung von Outcome-Instrumenten. Dies betrifft die Erfassung von Therapienebenwirkungen (9) und die Empfindlichkeit der Methoden zur Beurteilung der Lebensqualität (27). Zur Wirksamkeitsbeurteilung in Therapiestudien bei Osteoporose erwiesen sich Schmerz, Knochendichte und biochemische Marker als am ehesten aussagefähig (4). Langzeit- und Beobachtungsstudien sollten neben den vordergründigen Krankheitsparametern wie Schmerz, Funktionsverlust, röntgenologische Progression und irreparablen Schäden auch Schwäche und Schlafstörung, Arbeitsunfähigkeit, den psychologischen und vor allem den ökonomischen Status berücksichtigen (28).

Bemerkenswert ist die gute Übereinstimmung bei Vergleich der unterschiedlichen Outcome- und Bewertungsinstrumente. Dies gilt zunächst für den SLE (20). Den einzelnen Untersuchern wird empfohlen, unter den verschiedenen Instrumenten das in der jeweiligen Einrichtung gebräuchliche beizubehalten. Mittels einer Tabelle und einem entsprechenden Computerprogramm erreicht man die Zusammenführung der verschiedenen Aktivitätsindizes (25). Aber auch bei RA wiesen die in Europa (15, 24) und in den USA (8) entwickelten Instrumente zur Beurteilung von Therapieerfolgen etwa die gleiche Validität auf (25).

Für das Vorgehen in der rheumatologischen Praxis wäre ein international vergleichbares, einheitliches System zur Bewertung von Krankheitsaktivität, morphologischen Veränderungen und Langzeitauswirkungen wichtig. Solche Standardprogramme mit zumutbarem Zeitaufwand sind in der Schweiz Bestandteil eines landesweiten klinischen Qualitätsmanagements (21), ein weiteres wurde von Pincus et al. (12) vorgeschlagen. Geringe Unterschiede in der Anwendung differenter Methoden gab es auch hinsichtlich der verschiedenen Verfahren von Röntgenaufnahmen (11). Allerdings wurden hier nur die Larsenmethode in der Modifikation von Scott und Edmonds (6) und die von Sharp/van der Heijde (22) verglichen und keine von ihnen als ideal beurteilt. Zwischenzeitlich publizierte Graduierungssysteme (10, 13) blieben unberücksichtigt.

Für die Spondylitis ankylosans konnten konkrete Aussagen und Empfehlungen getroffen werden, die sich wie folgt zusammenfassen lassen.

Weitere wichtige Diskussionsbeiträge und Übersichten zur Therapieerfolgsermitlung und quantitativen Erfassung von Krankheitfolgen, aber auch der Messung der Behandlungsqualität (Quality of Care), von psychologischen Veränderungen und der Lebensqualität, dem Studiendesign sowie der Kosten-Nutzen-Analyse therapeutischer Maßnahmen finden sich in der Zeitschrift "Arthritis Care and Research" (2, 19). Messinstrumente zur Erfassung der Schädigungen bei Sklerodermie wurden von Silman et al. (16), ein Vasculitis Damage Index (VDI) von Exley et al. (7) angegeben.

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